Mittwoch, 16. November 2011

Santa Marta - Bogota



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Von Santa Marta nach Bogota ist es ein Ritt von rund 18 Stunden. Wie fuerderhin immer auf dem suedamerikanischen Kontinent ist der einfachste Weg der, sich in einen klimatisierten Bus zu setzen, dessen Fahrer zwar vielleicht Angst vor dem Papst, der heiligen Inquisition oder Manco Capac haben, jedoch nicht vor dem Tod durch Zusammenprall mit einem Truck, Sturz in den Canyon, usw. ppp.
Wir zahlen rund 30 Dollar fuer die Achterbahn und fahren mit - ein Hauch von Heimat! - Berlinave Premium. Zunaechst zuckelt das Vehicel (immerhin ein Mercedes) relativ ruhig ueber die schnurgeraden Strassen des noerdlichen Tieflandes. An einer Raststation kann man sich eine billige Cena reinjagen (unsere besteht zum wesentlichen Teil aus Empanadas - ungefaehrlich und geht immer). Die Stimmung: noch sehr gut (siehe Foto).

Galgenhumor: gleich geht's in die Berge!
Irgendwann danach scharchen wir alle einmal ein. Geweckt werden wir lange vor Sonnenaufgang dadurch, dass unser Bus ein ganz anderes Fahrverhalten an den Tag legt: Die Gaenge werden scheinbar mit dem Hammer eingelegt, der Motor wurde durch einen Formel-1-Motor ersetzt und der Bus scheint allgemein einem Rennwagen naeher, als einem Grossraumgefaehrt. Der Fahrer haelt sich zwar an die 80km/h Geschwindigkeitsbegrenzung fuer Busse, die in Kolumbien gelten, wie er diese Geschwindigkeit auf der nur aus Serpentinen bestehenden Strasse aber auf Dauer haelt, grenzt an ein Wunder. Eigentlich besteht die Strasse aus einer einzigen endlos dahinrollenden Kolonne von LKW's und Bussen, wie meistens in Suedamerika. Hier wird aber zusaetzlich noch gnadenlos ueberholt - und zwar nicht auf geraden Abschnitten (die gibt's grade nicht), sondern EGAL wo. Das geht so: Gang runterschalten (KRACHBUMM! weil ohne sachgemaesse Zuhilfenahme von Kupplungspedal), Vollgas (meistens schon beim Runterschalten), in einem waghalsigen Schlenker auf die linke Spur, .... und dann mal schauen was passiert...
Eigentlich haben wir Glueck. Innenkurve, Aussenkurve, 500m Abhang ohne Seitenbegrenzung, Steigung, Gefaelle,... - spielt alles keine Rolle. Meistens geht alles gut, doch einige Male kommt dann doch etwas entgegen, wenn wir gerade gleichauf mit dem zu ueberholenden Gefaehrt sind. Nix fuer schwache Nerven. Prozedere: Voll in die Eisen und wieder in die (meistens schon wieder geschlossene) Luecke hineinzwaengen (Autos und Motorraeder werden wegen mangelnder Groesse nicht ernstgenommen im Ueberlandverkehr und daher nach irgendwo abgedraengt). Geht es dabei gerade bergauf, muss das Hineinzwaengen sehr zuegig vonstatten gehen, da der entgegenkommende Verkehr in der Regel nicht mehr rechtzeitig bremsen kann. Wir fragen uns, wie ein kolumbianischer Busfahrer es schafft, jemals das Rentenalter zu erreichen!
Wir haben es jedenfalls ueberstanden und in der Altstadt Bogotas im Ciudad Innvisible, Ciudad Invisible, Bogota Innvisible oder Bogota Invisible (wir fanden alle Schreibweisen am Ort) eine nette (jedenfalls visuell) Herberge gefunden, um uns von den Strapazen zu kurieren (Fotos). Mehr dann im Kapitel Bogota.

schoene Zimmer

schoener Innenhof - leider Regen!

1 Kommentar:

  1. Haha, echt gut beschrieben Addi. Da kriegt man aber manchmal schon Angst um euch!

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