Ver Parque Nacional Natural Tayrona en un mapa más grande
Im Tayrona Nationalpark wollen wir einige Tage wandern. Dieser Park liegt direkt an der Karibik und soll sich durch eine besonders idyllische Natur auszeichnen. Wir sind gespannt.
Mit einem Bus vom Markt in Santa Marta fahren wir nach El Zaino, wo sich der Eingang zum Nationalpark befindet. Vorher haben wir in Santa Marta ordentlich eingekauft, nun sind unsere Rucksaecke jeweils beladen mit rund 10 Liter Wasser. Das sollte zwei bis drei Tage reichen, denn im Nationalpark soll alles sehr teuer sein.
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natuerlich! Regen auf dem Weg zum Bus :( |
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unser Bus nach El Zaino |
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Malte am Eingang zum Nationalpark |
Teuer ist bereits der Eintritt: Rund 18 Dollar kostet der Spass fuer Auslaender wie uns. Egal. Wir betreten den Park und wandern zunaechst auf der geteerten Hauptstrasse. Dann kommt ein Abzweig nach rechts, markiert von einem Schild mit der Aufschrift "Playa Los Naranjos". Wir schauen auf unsere Karte, die wir am Eingang des Parks bekommen haben. Playa Los Naranjos liegt im aeussersten Osten des Parks. Wir schlagen den Weg ein, denn er ist klein und rundum gesaeumt von dichtem Regenwald, unterbrochen von einigen kleinen Bauernhuetten und Feldern. Besser allemal als die Hauptstrasse. Zahlreiche Ameisenstrassen kreuzen unseren Weg oder verlaufen teils hundert Meter parallel. Ueberall raschelt es im Unterholz und wunderschoene Eidechsen fluechten vor uns in den Dschungel. Der Weg ist sehr abwechslungsreich und wird keinesfalls langweilig, bis wir nach ca. zwei Stunden das Meer erreichen.
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wo geht's lang? |
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Ameisenstrasse auf dem Weg |
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wunderschoene Vegetation |
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das allerschoenste Gruen |
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diesen halbtoten Krebs bringen wir zurueck zum Meer |
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hier hat einer fleissig Kokosnuesse gefuttert |
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das Gruen lichtet sich... |
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an der Playa angekommen |
Der Strand selbst ist zum Schwimmen nicht geeignet. Hier stehen Hinweistafeln, die vor den gefaehrlichen "Rip Currents", also seewaerts gerichteten Stroemungen, warnen. Ausserdem faellt der Strand sehr steil ab und die nicht unerhebliche Brandung schleudert hartes Geroell gegen die Schienbeine. Trotzdem wollen wir eine Nacht hierbleiben, denn der Strand ist nahezu menschenleer. Wir wollen Geld sparen und einfach wild campen. Wir bauen unser Zelt auf einer duenenaehnlichen Anhoehe auf, um gegen etwaigen Tidenhub oder ein Anschwellen des hier muendenden Flusses geschuetzt zu sein. In der Daemmerung bauen wir uns eine Feuerstelle und kochen uns ein leckeres Sueppchen zum Abendbrot. Das Treibholz ist trotz Regenzeit ziemlich trocken und knistert schon bald vor sich hin.
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gleich kocht es... |
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praktisch: Sitzgelegenheit inklusive |
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so kann man's aushalten... |
Wir wussten noch nicht, was uns erwartet. Zunaechst wird es nachher im Zelt unglaublich warm. Maltes Tipi ist fuer drei Leute in den Tropen nicht ausgelegt, die Lueftung reicht hinten und vorne nicht, so dass uns der Schweiss in Stroemen auf die Isomatten rinnt. Olla und ich geben nach einer halben Stunde auf und setzen uns nach draussen, wo es im Vergleich zum Zeltinneren angenehm kuehl ist. Danach lassen wir das Vorzelt offen, damit die verbrauchte Luft besser abziehen kann.
Am naechsten Morgen aber erleben wir eine gewaltige Ueberraschung: Hat sich der Strand am Vorabend noch von seiner schoensten Seite gezeigt, so praesentiert er jetzt seine fuerchterlichste. Hunderttausende von kleinen, sehr kleinen, stechenden Viechern fallen ueber uns her. Nach einigen Sekunden stellen wir anhand der Einstiche fest, dass es sich um die beruechtigten Sandflies handeln muss, von denen wir schon allerhand Schauergeschichten in Panama gehoert haben. Dass diese nur milimetergrossen Kackdinger auch hier sind, wussten wir nicht. Sie lassen sich auch ueberhaupt nicht von dem Mueckenabwehrspray stoeren, ebenso nicht von dem Rauch unseres morgendlichen Feuers zur Kaffeezubereitung. Nach ein paar Minuten sind wir unglaublich zerstochen, ertragen das fuerchterliche Jucken nicht mehr und treten entnervt und unter Fluchen den Rueckzug an. Alle unsere Sachen bringen wir schnell in den Wald, es bleibt nicht einmal Zeit, sich ordentlich zu kleiden. Das holen wir erst im Schutz der Baeume nach, wo keine Sandflies ihr Unwesen treiben.
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keine Zeit zum Anziehen! |
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sieht schlimm aus... |
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...fuehlt sich auch verdammt so an! |
Wir holen hier die morgendlichen Handlungen wie Zaehneputzen etc. nach und machen uns dann auf, um den Rest des Parks zu sehen. Irgendwo zweigt ein kleiner Stichweg ab, der uns direkt zum naechsten Anlaufpunkt fuehren wird, so dass wir nicht zurueck auf die Strasse muessen. Dieser Weg erweist sich als wunderbare alternative: Wir treffen kein Menschenseele, der Pfad ist aeusserst schmal, dicht bewachsen und wir hoeren ganz in der Naehe den Laerm der Bruellaffen. Dabei folgt der Weg winzigen Bachlaeufen, durch eine huegelige Dschungellandschaft. Nach etwa zwei bis drei Stunden kommen wir wieder aus dem Dickicht heraus an einen anderen Strand. Hier gibt es einen Campingplatz, der wunderschoen unter Palmen gelegen ist. Doch wir wollen heute noch etwas weiter. Also trinken wir nur Cola oder Bier, und marschieren nach dieser kleinen Erfrischung weiter.
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Heute schon mit weniger Elan... |
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...durch das Dickicht. |
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Der Schweiss laeuft in Stroemen! |
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"Das nenn' ich mal 'nen Baum!" |
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haeufig folgt der Pfad kleinen Baechen |
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handtellergrosser Falter im Dickicht |
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ein schoener Strand jagt den anderen |
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fantastische Aussichten |
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Eidechse - eine von tausenden |
Wir gelangen danach wieder auf den Hauptweg des Parkes. Nach kurzer Zeit kommen wir zu einem Campingplatz, der in der Naehe des "Ortes" Canaveral liegt. Ich bin fuer dableiben, Malte und Olla aber wollen noch bis Arrecifes weiter. Also machen wir uns auf den Weg, der hier die ganze Zeit auf einem schoenen Pfad in der Naehe des Meeres verlaeuft, und von dem man herrliche Aussichten auf wunderschoene Buchten geniesst.
In Arrecifes gibt es drei Campingplaetze. Wir entscheiden uns fuer den guenstigsten. Der ist dafuer aber auch, gelinde gesagt, bescheiden ausgestattet. Zwei Toiletten fuer rund hundert Leute (die fuenf anderen zaehle ich nicht mit, die haben kein Dach und keine Tuer), saemtlich ohne Klobrille (scheint hier Standard zu sein), sehr siffig und gleicht rein optisch eher einem Schrottplatz. Der oder die Besitzer sind den ganzen Tag ueber mehr oder weniger betrunken oder anderweitig berauscht und zeigen nicht wirklich Interesse daran, ihren Gaesten einen angenehmen Aufenthalt zu bereiten. Wir denken uns, dass wir es fuer eine Nacht wohl ueberleben werden.
Abends machen wir auf einer Feuerstelle Feuer, um Sueppchen zu kochen. Es zieht jedoch ein Gewitter auf und das eh schon nasse Holz wird noch einmal durchgeweicht, so dass wir letztendlich die Suppe zwar heiss, aber deren Inhalt nur halb gar loeffeln. Ueberdies wird es nun relativ kalt, da wir inzwischen alle nur noch feuchte Klamotten am Leib tragen. Malte geniesst am Fernseher mit den Einheimischen und anderen Touris noch ein Fussballspiel zwischen Kolumbien und Uruguay (glaub ich), Olla und ich verkruemeln uns schon einmal in die Haengematten, wo uns trotz Moskitonetzen bereits die Sandflies erwarten. Es wird keine sehr gemuetliche Nacht.
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auf dem Campingplatz in Arrecifes entscheiden wir uns fuer Haengematten |
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schnueffel schnueffel... - es riecht verdammt nach Gewitter! |
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schnell noch ein Sueppchen kochen! |
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Fussballrunde abends und Suchbild fuer Sonja |
Der naechste Abschnitt, von Arrecifes nach Cabo San Juan de Guia, wartet noch einmal mit Traumstraenden und wunderschoenen Ausblicken auf. Der Campingplatz in Cabo, der einzige, beherbergt zur Zeit geschaetzte 200 Personen, die sich genau 4 Toiletten und 4 Duschen teilen, natuerlich ebenfalls ohne Klobrille. Dafuer kostet er trotzdem ueber 6 Dollar pro Person. Naja, was sollen wir machen. Der Strand jedenfalls, an dem er liegt, ist herrlich. Und abends essen wir in dem angeschlossenen Restaurant, das zwar relativ teuer, dafuer aber auch relativ gut ist. Wir unterhalten uns noch mit einem Deutschen und seiner kolumbianischen Ehefrau, die hier ebenfalls Urlaub machen.
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Fluesschen sind zu queren... |
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...und Straende... |
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...und Traumbuchten zu durchwandern! |
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endlich ein herrlicher Badestrand (la piscina)! |
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am Strand von Cabo |
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zwei Buchten, geteilt durch den einmuendenden Fluss |
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ein Blick von oben auf den Campingplatz |
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wir kochen was schoenes |
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einen schoenen Gruss an Euch beide! |
Am naechsten Tag beginnt fuer uns die Rueckreise. Frueh machen wir uns auf ins Innere des Nationalparks, wo uns noch die Ruinen einer alten Siedlung einer laengst ausgestorbenen Kultur erwarten. Danach muessen wir dann den richtigen Weg finden, der uns bei irgendwo (kann ich in Google-Maps nicht mehr finden) wieder auf die Strasse nach Santa Marta fuehrt. Der Weg entpuppt sich (wir wurden gewarnt) zunaechst als nicht ganz einfache Kletterpartie. Besonders die schweren Rucksaecke stoeren, und es kommen mehrere Passagen, an denen wir uns gegenseitig schieben, heben und hochziehen muessen. Auch unter einigen Felsen hindurchzuklettern ist erforderlich, da es oft keinen Weg herum gibt. Dabei geht es auch noch die ganze Zeit ueber steil bergan. Relativ bald bin ich mit meinen Kraeften am Ende (habe wohl einen schlechten Tag), waehrend Olla und Malte lustig drauflos klettern und den Weg toll finden, waehrend ich fuer den Moment ziemlich angepisst bin.
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drunter... |
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...und drueber |
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Pause |
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immer diese Hippies! |
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wieder hoch... |
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dieser haarige Harmlose... |
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...erweist sich als ziemlich gefraessig! |
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noch hoeher... |
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...und - aechz! - noch hoeher! |
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Aber irgendwann zum Glueck auch wieder runter. |
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noch mehr Gefraessige |
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GESCHAFFT! |
Die Ruinenstadt unterwegs ist - wir wurden gewarnt - nicht besonders aufregend. Es liegen hier vorwiegend die Fundamente und die Wege sind noch recht gut erhalten. Auch von der Ausdehnung dieser ehemaligen Siedlung bekommt man eine Ahnung. Ansonsten eignet sich der Platz gut, um eine laengere Pause zu machen, was wir dann auch tun. Wir kochen mal wieder ein Sueppchen. Dauert heute leider laenger, wir wollen das Esbit nicht verschwenden und alles rumliegende Geaest ist durchweicht vom Regen. Mit viel Pusten und Fingerspitzengefuehl bringen wir die Fertigmischung schliesslich doch noch zum Kochen. Aber war es den Aufwand wert?
Nach der Ruinenstadt geht der Weg gemaessigt weiter. Das heisst die Steigung ist nicht mehr so extrem und wir muessen nicht mehr klettern. Von hier bis zur Hauptstrasse herrscht wieder Muliverkehr, so dass die Wege sehr ausgetreten sind, dafuer aber auch durch die Hufen der Tiere teilweise sehr sehr matschig. Wir muessen noch einige anstrengende Kilometer hinter uns bringen bis ans Ende des Nationalparks und an die Hauptstrasse. Gerade rechtzeitig, um nicht in Santa Marta im Dunkeln anzukommen, erreichen wir die Strasse und erwischen 5 Sekunden spaeter auch schon einen Bus. Der ist dafuer zwar rappelvoll und wir verschwitzten, stinkenden Europaeer muessen, von den Einheimischen belaechelt oder einfach nur angegafft, die Stunde bis Santa Marta stehend zuruecklegen. Na gut, das schaffen wir jetzt auch noch!
Aaaaaah hilfe ! Eure Beine sehen ja schlimm aus, echt! :/
AntwortenLöschenAber die Fotos sind sonst, wie immer, wunderschön!
Ganz liebe Grüße aus dem arschkalten Deutschland :D
;)
Saludos chicos, espero esten rebien! y regresen muy pronto a Santa Marta, saludos desde Kayros!
AntwortenLöschenHey addi...schön das ihr so ne tolle zeit habt... Kolumbien ist doch ein nettes Fleckchen Erde Gel?! Wir waren ja auch in tayrona NP aber von den sandflies wurden wir verschont, wir waren auch die meiste zeit am Campingplatz von Cabo, wo ihr zu Letzt ankamt. Wenn ihr noch zeit habt muesst ihr euch noch catagena und Playa Blanca anschauen. Euch noch ne schöne zeit.
AntwortenLöschenLg Janina
hey janina! in cartagena waren wir vorher (siehe Blog). playa blanca war leider keine zeit mehr fuer. bogota hat uns nicht so gefallen. z. zt. sind wir in arequipa, peru. liebe gruesse von dort, auch an jochen und eure kleine!!
AntwortenLöschenhab den post endlich vollstaendig!
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