Donnerstag, 1. Dezember 2011

Lasso (Ecuador) - Lima (Peru)





Ver Lasso (Ecuador) - Lima (Peru) en un mapa más grande



Weil das Wetter hier jeden Nachmittag so schlecht ist, haben wir beschlossen, direkt nach Peru weiterzufahren. Viel Zeit bleibt uns eh nicht mehr, und deshalb machen wir einen grossen Sprung bis nach Lima. Dazu fahren wir erst mit zwei Bussen bis an die Grenze, wo wir in einer billigen Absteige uebernachten. Unterwegs dahin sehen wir aus dem Bus sogar einen z. Zt. sehr aktiven Vulkan, eine gewaltige Rauchsaeule steigt ueber ihm auf und weht in unsere Richtung.










 Am naechsten Morgen geht es ueber die verrueckte Grenze: Den Ausreisestempel muessen wir uns bei der Migracion weit ausserhalb des Ortes holen, und deshalb mit dem Taxi erst wieder zurueck dahin fahren, wo wir gestern hergekommen sind. In der Schlange vor uns warten etwa zehn Personen. Die Einheimischen davon haben scheinbar massive Probleme, ausreisen zu duerfen, denn die Bearbeitung bei ihnen dauert extrem lange. Deshalb stehen wir ueber eine Stunde in der Schlange, versuessen uns die Wartezeit mit schrottigem Kaffee aus dem Plastikbecher.

bunte Grenze

und willkommen in Peru!
Danach geht es mit dem Taxi direkt zur Grenze. Die besteht hier aus einer Bruecke, die von einem bunten Markt bevoelkert ist. Weit und breit ist hier von einer Grenze wie gewohnt nichts zu sehen. Kaum sind wir ausgestiegen aus dem Taxi, quatscht uns ein Peruaner an. Er will uns fuer wenig Geld zur peruanischen Migracion bringen, die etwa drei Kilometer entfernt ist. Dumm von uns: Wir fahren mit. Zwar bringt er uns mit seinem Wagen zur Migracion, wo dann die Einreise auch unproblematisch verlaeuft, danach aber soll nach seiner Aussage noch eine Militaerkontrolle kommen. Die Militaerkontrolle ist heute aber nicht, der Typ faehrt einfach weiter, uns erzaehlend, er wuerde uns fuer 30 Dollar mehr zum urspruenglichen Fahrpreis die angeblich 40 Kilometer (tatsaechlich deutlich weniger) zum naechsten Ort bringen, wo wir dann einen Bus besteigen koennen. Wir protestieren, sind mit dem Fahrpreis nicht einverstanden. Der Typ faehrt einfach weiter. Na gut, denken wir uns, wird er schon sehen, was er davon hat.
Im naechsten Ort angekommen, sollen wir dann auch soviel bezahlen, was wir aber nicht tun. Der Typ wird sauer, wir haetten das doch vorher sagen koennen. Haben wir auch. Vereinbart war nur die Fahrt zur Grenzkontrolle. Danach haetten wir fuer einen Bruchteil des Preises mit dem Collectivo weiterfahren koennen. Der Typ will uns erzaehlen, dass das Collectivo genauso teuer ist, dass man uns ausrauben wuerde und das die Spritpreise so weit angezogen sind, usw. Alles Quatsch. Wir lassen ihn mit 12 Dollar protestierend stehen. Fuer ihn war das trotzdem das Geschaeft seines Tages.
Die Landschaft hat sich inzwischen extrem gewandelt. Im Sueden Ecuadors beginnt sich der Einfluss des kalten Humboldt-Stromes bemerkbar zu machen. Durch diese kalte Meeresstroemung steigt nur wenig Feuchtigkeit auf und es mangelt dementsprechend an der Kueste an Niederschlaegen. Von hier mehrere tausend Kilometer bis Santiago de Chile wird die Kuestenregion wuestenaehnlich trocken sein.
Wir fahren mit dem Bus der Gesellschaft Flores bis nach Lima durch. Die Fahrt ist ruhig und wir geniessen wunderschoene Aussichten auf die schroff-kahle Kuestenregion des peruanischen Nordens.


...alles trocken!

steht da was von Fortschritt?!?!

In Lima angekommen erkaempfen wir uns unseren Weg vom Flores-Busterminal bis zum Hostal Espana, das wir uns nach Lonely-Planet Empfehlung ausgesucht haben, zu Fuss. Ein schweisstreibender Marsch, doch schliesslich sind wir da.
Das Hostal erfuellt alle Erwartungen, die das Guidebook bei uns geschuert hat: Ein koloniales Chaos aus (pseudo-)antiken Buesten, Statuen und Gemaelden fuellt dieses wahrhaft weitlaeufige Haus. Zwei Innenhoefe, vier verwinkelte Etagen, eine Dachterasse mit einem wahren Zoo (2 Pfaue, 4 Schildkroeten, 10 Wellensittiche, Katzen, Tauben,...) und eine muerrische alte Dame an der Rezeption. Dass der Service hier ziemlich beschissen ist, spielt da nur eine untergeordnete Rolle. Wir bestaunen die Herrlichkeit der stuckueberfuellten Raeumlichkeiten, die mit Gemaelden uebersaeten Waende und den in Statuen manifestierten Sammel-Wahnsinn der mutmasslich ehemaligen Besitzer. Danach geht es ab in die Stadt, um wenigstens ein wenig von Lima auf der Durchreise zu sehen.

Empfangskommitee an der Rezeption (alles echt!)
unser hochherrschaftliches Zimmer
Statuen,...

...Buesten (Sokrates?),...

...alte Roemer, wohin das Auge schaut
kleiner Innenhof




Springbrunnen auf dem Dachgarten

eine der zahlreichen Schidkroeten

der Pfau-Mann


Blick vom Dach
andere Richtung
Szene im peruanischen Nahrungsmittelmuseum
fuer Patty

im Zentrum






Innenhof der historischen Post

Malte wollte in die beruehmte Fussballkneipe

Dann dauert es nicht lange und wir sitzen mit einer grossen Gruppe von Travelern auf der Dachterasse und feiern in den Geburtstag einer Deutschen hinein, die wir inzwischen kennengelernt haben. Weil die Hostelverwaltung aber ein Problem mit Parties auf der Dachterasse hat, muessen wir die Feier ab halb 12 in unser Zimmer verlegen.




Prost! Es schmeckt auch auf dem Zimmer!


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