Um auf den Vulkan Baru zu steigen, wird empfohlen, gegen Mitternacht loszugehen, um den Sonnenaufgang gegen 6:00 Uhr vom Gipfel aus beobachten zu koennen. Wir richten uns nach diesen Empfehlungen.
Fuer das deutlich ueberteuerte Taxi, dass uns zum Startpunkt faehrt, muessen wir ganze 20 Dollar berappen - ein Preis, der bei rund 15 Minuten Fahrtzeit ungefaehr das Dreifache vom Normalpreis hierzulande betraegt, oder sogar noch mehr. Ob es an der spaeten Uhrzeit liegt, oder ob das Hostel Mamallena daran mitverdient, wir wissen es nicht.
Die Fahrt geht immer steil bergan, und so beginnen wir unseren Trek am Startpunkt auf ca. 2.000 Metern Hoehe. Hier beginnt auch der Nationalpark und eine Huette der "Ranger" steht hier. Auf dem Rueckweg, so wurde uns gesagt, muessen wir hier dann die Gebuehr fuer das Betreten des Parks entrichten, pro Person 5 US-Dollar.
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ein wenig schlammig... :) |
Der Weg beginnt zunaechst schlammig (Foto) und sehr sehr steil. An dem steilen Anstieg sollte sich im weiteren Verlauf nicht viel aendern, doch wenigstens wechselte der Pfad schon nach kurzer Zeit von schlammigem zu steinigem Untergrund, wodurch das Laufen etwas erleichtert wurde. Mit unseren zwei Stirnlampen bewaffnet, bahnen wir uns den Weg bergan, den Gipfel immer als Motivation im Kopf.
Wir haben einen Rucksack mit waermerer Kleidung und Wasser und Essen dabei. Weil der Weg uns alles abverlangt, wechseln wir uns mit dem tragen ab. Was sich alsbald herausstellt: Malte ist doch deutlich besser in Form, als Olla und ich. Und so ist er es nachher auch, der die meiste Zeit ueber den Rucksack traegt.
Nach schon sehr kurzer Zeit beginnen wir, die Folgen der unmoeglichen Startzeit zu spueren: Uns fallen beim gehen die Augen zu und wir stolpern muede bergan, ohne unsere Schritte noch besonders koordinieren zu koennen. Es ist auch ein wenig schade, dass man nicht sehen kann, durch welche mutmasslich wunderschoene Landschaft man stiefelt.
Nach zweieinhalb Stunden machen wir eine kurze Rast bei einem Haufen Sandsaecke, die zum Sitzen einladen (Foto). Ein Wasserkanister ist inzwischen leer, wir deponieren ihn hier, um ihn auf dem Rueckweg mitzunehmen.
Nachdem wir mit unseren Kraeften schon lange am Ende sind, fast sechs Stunden fuenfzehn Kilometer steiler Marsch bergauf liegt hinter uns, beginnt es langsam heller zu werden. Nach einer Weile koennen wir den Gipfel, der vor uns liegt, erkennen (Foto).
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das Ziel kommt in Sicht |
Es handelt sich dabei, soweit man das erkennen kann, um den hoechsten Punkt der nach der Eruption verbliebenen Caldera. Wahrscheinlich ist der Kraterrand an der Stelle, an der wir den Boden des Kraters betreten haben, aufgebrochen, wohingegen der heutige Gipfel anzeigt, wie hoch der Krater insgesamt einmal gewesen ist. Dieser Gipfel ist, wie sich in der Daemmerung sofort zeigt, von zahlreichen Funkmasten gesaeumt. Auch diverse Gebaeude sind dazwischen zu erkennen. Wie uns gesagt wurde, soll es dort irgendwo moeglich sein, einen Kaffee zu bekommen, ein Hinweis, der uns ermuntert, auch noch das letzte aus unseren geschundenen Koerpern herauszupressen, um den Gipfel zu erreichen. Kurz vor dem Ziel steigt der Weg noch einmal unglaublich stark an, und wir kommen nur noch in einem Tempo voran, indem man eine lange lange Leiter hochsteigen wuerde, die nicht sicher steht.
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langsam geht die Sonne auf |
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fast geschafft! |
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am Ziel... |
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...geniessen wir die Aussicht... |
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...obwohl es arschkalt ist, also erstmal dicke Klamotten anziehen! |
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da kommt die Sonne |
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Ueber den Wolken... |
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...auf Panamas hoechstem Gipfel. |
Tatsaechlich sind wir auf dem Gipfel in nullkommanix durchgefrohren, trotz warmer Kleidung. Wohl eine Folge der Muedigkeit und Anstrengung. Unsere Suche nach Kaffee bleibt erfolglos. Hier oben ist keine Menschenseele. Dafuer liegen aber jede Menge unschoener Hinterlassenschaften dieser Spezies hier herum. Der Gipfel ist nicht nur verschandelt durch die unzaehligen Funkmasten, sondern auch durch grosse Muellhaufen und sogar ein Autowrack. Kein schoener Anblick in der ansonsten nun in der Morgensonne erstrahlenden Natur um uns herum. Also halten wir uns hier nicht lange auf, sondern machen uns an den Abstieg. In waermeren Hoehenlagen wollen wir dann eine kurze Rast halten.
Nun sehen wir auch endlich etwas von dem Weg, den wir gegangen sind. Hier noch ein paar schoene Anblicke:
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